Besondere Anbaugebiete

Grüner Tee-besondere Anbaugebiete

Natürlich sind viele Grüntees aus China als Meisterwerke einer Jahrtausende alten Teekultur in Europa bekannt. Japanische grüne Tees sind wegen ihrer eigenen Herstellung und ihres unverwechselbaren Geschmacks berühmt geworden. Doch gibt es in der Welt des Tees noch viele andere Länder mit Schätzen, die entdeckt werden können!

Korea

Die Teekultur in Korea ist sogar noch ca. 200 Jahre älter als die in Japan. Doch zahlreiche Kriege, wachsende Armut, politische und religiöse Veränderungen ließen sie fast in Vergessenheit geraten. Nur buddhistische Mönche hielten eisern an der Tee-Zeremonie fest und haben die Tradition nie aufgegeben. Seit einigen Jahren erfreut sie sich wieder wachsender Beliebtheit: Die Südkoreaner entwickeln ein neues Bewusstsein für die eigene Kultur und kehren zurück zu alten Traditionen.

Aus der Teepflanze wird überwiegend Grüntee hergestellt, der seinen Namen nach der Erntezeit bekommt: Zuerst wird Ujeon (oder Woojeon) geerntet, es ist die erste Ernte des Jahres; danach kommen Sejak, Joongjak und Daejak. Die drei besonderen Teeanbaugebiete von Korea sind Hadong, Boseong, und Jeju. Dabei ist Hadong das älteste, Boseong das größte Anbaugebiet und die Insel Jeju die bekannteste Insel. Grüne Tees aus Korea zeichnen sich oft durch weiche, grasige, zart-nussige Noten aus, einer leichten Süße und ausgesprochenem Umami Geschmack. Fast so, als ob die besten Geschmacksrichtungen sowohl chinesischer als auch japanischer Grüntees in dem koreanischen Tee zu einer harmonischen Einheit zusammenkommen.


Thailand

Die in Nordthailand lebenden Bergstämme bauten die Teepflanze bereits seit Jahrhunderten an, doch blieb ihre Teekultur regional begrenzt. Erst seit 1946 begann ein gezielter Teeanbau, als der damals regierende König Bhumipol ein Entwicklungsprojekt startete, das die Opiumkultivierung beenden sollte. Mit der Hilfe von Experten aus Taiwan und den von dort importierten Teepflanzen beginnt eine neue Teekultur in Thailand. In den Bergen Nord-Thailands, vor allem in der Provinz Chiang Rai, fühlt sich die Teepflanze wohl. Mit wachsender Erfahrung werden immer bessere Qualitäten mit ungewöhnlichen Geschmacksnuancen hervorgebracht. Es wird überwiegend Oolong produziert, gefolgt von Grüntee. Grüner Tee aus Thailand bietet typischerweise eine helle, frische, milde Tasse mit nur wenigen grasigen Noten, doch gibt es auch die außergewöhnlichen Sorten wie Choui Fong, der geschmacklich bereits Richtung Oolong geht.

Nepal

Der Tee Anbau in Nepal begann im 19. Jahrhundert, als der chinesische Kaiser dem damaligen nepalesischen Premierminister Jung Bahadur Rana Teesamen schenkte. Missmanagement, fehlende Expertise und politische Unruhen führten jedoch dazu, dass die junge nepalesische Teeindustrie nicht in Schwung kam. Weil es keine Fabriken zur Teeverarbeitung gab, wurde die Ernte nach Indien verkauft. Erst in den letzten Jahrzehnten änderte sich dies, und die Tees vom „Dach der Welt“ beweisen immer mehr, wie großartig sie sind. Dem Darjeeling durchaus ähnlich, mit einer eigenen Note, nehmen die Tees aus Nepal ihren Platz in der ersten Reihe ein.  Es wird überwiegend Schwarztee produziert, gefolgt vom Oolong Tee, und die Weißen Tees aus Nepal sind bereits bekannt und begehrt. Grüner Tee aus Nepal hat je nach Anbaugebiet und Anbauhöhe unterschiedliche Geschmacksnuancen, die sich von leicht bis vollmundig, feinherb bis weich, grasig bis blumig etc. bewegen. Die Qualität und einzigartige Noten erobern mit Leichtigkeit den Markt.


Indien

Die ehemalige britische Kolonie hat viele Teeanbau-Gebiete: Darjeeling, Assam, Nilgiri, Dooars, Sikkim, Kangra….  Die Tees aus diesen Anbaugebieten sind als Schwarztees bekannt geworden und noch immer ist das Land Indien für die Produktion von Schwarztee berühmt. Doch mit der zunehmenden Anfrage nach Grüntee in Europa wird in vielen Teegärten auch ein Teil der Ernte als Grüntee hergestellt.

Dabei ist die Herkunft der Grünen Tees unleugbar, denn sie zeigen auch weiterhin Charakteristika des Anbaugebietes. So ist ein Assam als Grüner Tee kräftig ausgeprägt und herb; ein Grüntee Darjeeling ist leicht in der Tasse mit der Fülle an ätherischen Ölen, welche den Darjeeling so begehrt machen; ein grüner Tee aus Nilgiri hat oft die typische spritzige Note der „Blauen Berge“, etc.



Sri Lanka

Sri Lanka, die ehemalige Kolonie Ceylon, wurde ähnlich wie Indien für erstklassige Schwarze Tees bekannt. Mehr darüber wurde hier erläutert. Auch in diesem Land antworten die Teehersteller auf die steigende Nachfrage nach Grünem Tee mit der entsprechenden Produktion. Nach der Ernte werden die Blätter der Teepflanze entweder oxidiert und zu Schwarzem Tee verarbeitet, oder sie werden erhitzt, was die Oxidation verhindert, und ein Grüner Ceylon Tee wird hergestellt. Die Lage des Anbaugebietes – Südost, Südwest oder mittig in den Bergen – und die Höhe, die auf der Insel eine ganz entscheidende Rolle spielt, entscheiden dabei über den Charakter des Tees. Wenn ein Schwarzer Ceylon Tee kräftig und würzig ist, ist ein Grüner Ceylon Tee von derselben Plantage meistens auch kräftig und würzig. So ist die Geschmackspalette reichhaltig – herb, würzig, mit Zitrusnote, spritzig, aber auch weich, nussig…. Umstellung auf BIO Anbau, Bildung von Kooperativen, das Erarbeiten neuer Herstellungsprozesse bringen in den letzten Jahren überraschende neue Produkte hervor – wie den Weißen Ceylon Tee White Heaven Scent. 


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