
Roter Früchtetee
Roter Früchtetee
Im Unterschied zu hellem Früchtetee ist roter Früchtetee ein Tee, der rot in der Tasse ist.
Früchtetee war lange ein Getränk der ärmeren Bevölkerung, die sich die teuer importierten Teesorten nicht leisten konnten. Bereits im 19. Jahrhundert finden sich Belege über eine breitgefächerte Produktion von Früchtetee. Dafür nutzte man die lokalen und regionalen Früchte. Absolute Klassiker waren und sind Apfel-, Hagebutte- und Hibiskustee. Weil Apfeltee und auch Hagebuttentee eine ziemlich blasse Tassenfarbe haben, mischte man schon früh Hibiskus und/oder Malve mit hinein, damit der Tee in der Tasse auch schön und kräftig aussah.
Die meisten Früchtetees von früher hatten somit eine rote Farbe und umgangssprachlich bürgerte sich in vielen Gegenden der Name Roter Tee für Früchtetee ein. Als dann in den 80 Jahren die Beliebtheit dieser Teesorte wuchs und immer mehr neue Mischungen entstanden, färbten die Teehersteller weiterhin die Teemischungen mit Hibiskus oder Rote Beete: Für viele Kunden musste Früchtetee einfach rot sein.
Auch heutzutage sind in Deutschland die beliebtesten Früchte im Tee (außer Apfel) Erdbeere, Himbeere, Hagebutte, Johannisbeere und Beerenmischungen. Somit ist die häufigste Tassenfarbe weiterhin rot – von hellrot bis dunkel- oder violett rot.
Vieles hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten geändert und exotische Früchtetees wie Ananas, Mango und Papaya durften ihre helle Tassenfarbe behalten. Mit ihnen verschwand allmählich der umgangssprachliche Begriff Roter Tee für Früchtetee. Die Farbpalette dieser Teesorte ist nun genauso breit gefächert wie die Geschmacksvielfalt.
